Mobile Versorgung

In Zukunft werden immer mehr flexible und auf den regionalen bzw. örtlichen Bedarf zugeschnittene Nahversorgungsmöglichkeiten nötig. In dünn besiedelten Gegenden und kleinen Gemeinden kann eine mobile Versorgung die Nahversorgung sichern und das Ortsbild beleben.

Etwa 1.800 rollende Supermärkte sind täglich unterwegs und haben etwa 1 Millionen Kundenkontakte in der Woche (Stand: 2011). Durch den Wechsel der Standorte wird das Einzugsgebiet vergrößert und dadurch wird der Verkauf von Gütern des täglichen Bedarfs in diesen Gegenden wirtschaftlich tragfähig. Die gefahrenen Strecken sind meist fest und werden nach Bedarf bzw. Nachfrage angepasst. Die rollenden Supermärkte sind vielerorts auch Kommunikationsorte. Unterstützt werden kann die mobile Versorgung von Seiten der Kommune durch attraktive Standplätze (befestigt, mit Sitzmöglichkeiten und eventuell mit Toiletten) und durch den Verzicht von Sondernutzungsgebühren. Außerdem ist die Information der Bevölkerung über das Angebot durch die Veröffentlichung der Präsenzzeiten, des Warensortiments und einer kurzen Vorstellung des Unternehmens in Amtsblättern, auf Internetseiten und Anschlagtafeln der Gemeinden hilfreich.

Beispiel: Mobi Deisl
Mobi Deisl versorgt seit 1978 mit seinem mobilen Supermarkt kleine Gemeinden und Ortsteile, die keine Lebensmittelversorgung mehr haben. Auf kleinstem Raum gibt es auf ca. 8m² im begehbaren Lieferwagen alles für den täglichen Bedarf mit rund 2500 Artikel bezogen von regionalen Unternehmen und Edeka. Angebot und Mengen sind mit viel Erfahrung und Kundennähe perfekt auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt. Was gewünscht wird, wird besorgt. Die Preise sind günstig wie im Supermarkt. Mobi Deisl hat wöchentliche feste Haltepunkte und –zeiten und fährt mittlerweile mit mehreren Fahrzeugen mehrere Routen bis in die Region Stuttgart.
In der Region Neckar-Alb werden z.B. die Münsinger Ortsteile Bremelau, Hundersingen und Apfelstetten und die Lichtensteiner Ortsteile Honau und Holzelfingen angefahren.
 
Beispiel: CAP mobil
Das CAP mobil bietet ein Angebot von ca. 800-1200 Artikel des täglichen Bedarfs. Voraussetzungen für ein "CAP mobil" ist ein bestehender CAP Markt zur Warenversorgung.
Zur Umsetzung des Projektes müssen folgende Punkte erledigt werden:
- mögliche Orte bzw. Wohngebiete festlegen
- Gespräche mit Ortschaftsräten führen
- Genehmigung der Gemeinden einholen
- Festlegung des Tourenplans inkl. Haltestellen
- Information der Bevölkerung
- Informationsveranstaltung durch den Betreiber in den Gemeinde
 
Beispiel: ‚Heiko– Mein Kaufzuhaus´

Entstanden aus dem Lieferdienst eines Hühnerhofs beliefert Heiko heute rund 25.000 Stammkunden in ländlichen Regionen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland Pfalz, Belgien und Luxemburg mit Lebensmitteln, Getränken und einem kleinen Sortiment an Aktionsartikeln. Darüber hinaus werden Kindergärten und Schulen mit Obst und Milchprodukten beliefert.

Lieferdienste: Gemüsekisten und Bioprodukte​

Viele Gärtnereien, landwirtschaftlichen Betriebe und Bioläden bieten Gemüselieferdienste an. Das Angebot reicht von ausschließlich eigenen saisonalen Produkten bis zu einem umfassenden Lebensmittelsortiment. Je nach Anbieter gibt es Überraschungskisten mit Rezepten, Haushaltsabos, Wahlabos und individuelle Bestellungen.

Einige Beispiele aus der Region Neckar-Alb: 

B2-biomarkt Balingen
Geliefert wird alles frisch und regional in Bioqualität. Bestellt werden kann im Abo und individuell.

Weiss Gemüse-Abo aus Gomadingen-Dapfen
Beliefert wird die ganze Region mit Waren aus der eigenen Bioland-Gärtnerei,weiteren Produkten aus biologischem Anbau und Alb-Feinkost.
 
GRÜNflink GmbH Reutlingen

Aus Wochenmarktständen im Großraum Stuttgart entstand der GRÜNflink-Lieferservice. Im Gegensatz zu Gemüseabos werden keine festen Kisten geliefert, die Kunden bestellen frei nach dem Wochenangebot und erhalten die Ware am nächsten Tag.
 
Tübingen

Im Umkreis von Tübingen liefert z.B. das Obstgut Bläsiberg saisonale Bioprodukte und der Hofladen Kilchberg Abokisten ebenso wie individuelle Biokisten.