Rottenburg am Neckar – Kaufhaus Innenstadt

Strategisches Vorgehen

In Rottenburg am Neckar wird die Stadtentwicklung seit Jahren konsequent konzeptionell vorbereitet und untermauert. Stadtentwicklungsplan und das Entwicklungskonzept zur Stärkung des Einzelhandels – Lebendiges Zentrum werden stetig fortentwickelt. Daneben existiert noch ein Innenstadtkonzept.

Durch die Steuerung des Einzelhandels wird versucht die geringe Kaufkraftbindung in Rottenburg zu steigern. Wegen der kleinteiligen Grundrisse in der Altstadt von Rottenburg sind die Möglichkeiten für größere Ladenflächen gering. Trotzdem ist das Zusammenlegen benachbarter Grundstücke zu Nutzungseinheiten ein Ziel des Einzelhandelskonzepts. Jedoch ist es bis jetzt nur in Einzelfällen nach langen Beratungen mit den EigentümerInnen geglückt Verkaufsflächen zusammenzulegen. Ein solches Beispiel ist die Müller Drogerie in der Königstraße. In diesem Fall war die Rolle der Gemeinde gering. Allgemein kann die Gemeinde aber steuernd und moderierend eine Flächenzusammenlegung unterstützen. In der Innenstadt gibt es des Weiteren eine Altstadtsatzung und Gestaltungsvorgaben, wodurch eine Stadtbildpflege in der historischen Altstadt betrieben wird. Die Identität, die durch die gebaute Umwelt entsteht, soll für die Zukunft erhalten bleiben und wird nicht nur durch die prägenden Gebäude hervorgerufen. Es werden allerdings nicht nur Vorgaben gegeben, sondern es werden von der Stadtverwaltung Beratung und Anregungen angeboten. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die umfassenden Konzepte der Stadtentwicklung, die nicht nur den Einzelhandel in der Altstadt im Blick hat, sowie Maßnahmen der Stadtsanierung die Grundlage dafür sind, dass Rottenburg heute eine schöne, attraktive und lebenswerte Stadtmitte besitzt. Dazu beigetragen hat eine gleichzeitig strikte Steuerung des Einzelhandels in den Randbereichen.

Schaffung eines attraktiven Einzelhandelsangebots

Rottenburger Einkaufsstraße (Bild: Dettweiler)

Ein Leitprojekt des Stadtentwicklungsplan 2020 ist das sogenannte ‚Kaufhaus Innenstadt‘. Diese Initiative der Wirtschaftsförderungs- und Tourismusgesellschaft Rottenburg am Neckar GmbH (WTG), dem Handels- und Gewerbeverein und der Stadt Rottenburg fördert seit 2006 die Zusammenarbeit zwischen Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungen, ImmobilieneigentümerInnen und sonstiger Interessensgruppen der Innenstadt. Dies war im Zuge des Strukturwandels im Einzelhandel und den allgemeinen Entwicklungen dieser Branche notwendig geworden. Gemeinsam sollen Ziele definiert und Aktivitäten organisiert werden, damit die Attraktivität Rottenburgs gesteigert werden kann. Dafür wurde ein konkretes Handlungsprogramm erarbeiten. Die drei Hauptthemen Erlebnis und Atmosphäre, Kommunikation und Marketing sowie Zertifizierung werden in den jeweiligen ehrenamtlichen Arbeitsgruppen weiter bearbeitet. Bisher wurden verschiedene Maßnahmen wie die Marketing-Plattform ‚Schaufenster Rottenburg‘ in Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Tagblatt oder die Aktion ‚Auf Rottenburg ist Verlass‘ umgesetzt. Bei der Aktion ‚Auf Rottenburg ist Verlass‘ wurden sogenannte Verlässlichkeitskriterien und ein Gestaltungsleitfaden erarbeitet. Bausteine der Verlässlichkeitskriterien sind Öffnungszeiten, Beleuchtung, Parkgeldrückerstattung, Geschenkeschecks und ein kinderfreundliches Angebot. Zunächst wurden die einzelnen Öffnungszeiten bekannter gemacht und zur Steigerung des Services vereinheitlicht, damit den Besucherinnen und Besuchern ein umfassendes Einzelhandelsangebot zur gleichen Zeit geboten werden kann. Die Zertifizierung der Läden in der Rottenburger Innenstadt soll insgesamt zu einer stetigen Verbesserung der Standards in Beratung und Service, Kundenbindung, Außendarstellung und Aufenthaltsqualität führen. Weitere Aktionen wie Bepflanzung und Möblierung des öffentlichen Raums, ein Beleuchtungskonzept und Maßnahmen zur Steigerung der Sauberkeit und Sicherheit sowie die Vermarktung der Altstadt sind geplant. Die Projekt ‚Kaufhaus Innenstadt‘ soll durch die Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt (Rottenburg als Stadt mit Wohlfühlatmosphäre) die Aufenthaltsdauer verlängern. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt durch die Einnahmen der städtischen  Sondernutzungssatzung. Die Gebühren, die in der Altstadt anfallen, werden zur Finanzierung der einzelnen Maßnahmen genutzt und kommen somit den Betroffenen wieder zu Gute. Die Akteure HGV Rottenburg, WTG und Stadt arbeiten eng zusammen um in Rottenburg die Innenstadt zu stärken und z.B. durch Veranstaltungen mehr Leben in das Zentrum zu bringen.